Ruhestandseintritt von Prof. Dr. Wolfgang Schröder-Preikschat

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Nach über 20 Jahren als Ordinarius am Lehrstuhl Informatik 4 der FAU erfolgt für Professor Dr.-Ing. Wolfgang Schröder-Preikschat, genannt wosch, am 1. Oktober der Ruhestandseintritt.

Seine Karriere begann an der TU Berlin, wo er von 1975 bis 1981 Informatik studierte, und im selben Fach 1987 promoviert und 1994 habilitiert hat. Von 1986 bis 1995 arbeitete er am GMD/FhG FIRST in Berlin im Rahmen des SUPRENUM-Projektes am Mikrokernel-Betriebssystem PEACE (Process Execution And Communication Environment). Anschließend wurde er als Professor für Rechnernetze und Betriebssysteme an die Universität Potsdam berufen, zwei Jahre später als Professor für Betriebssysteme und Verteilte Systeme an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, bevor er dann ab 2002 den Lehrstuhl für Verteilte Systeme und Betriebssysteme in Erlangen leitete.

Dort initiierte und orchestrierte er eine Vielzahl von Forschungsprojekten, die neben den bereits aus in der Lehrstuhlbezeichnung ersichtlichen Gebieten unter anderem auch Echtzeitsysteme und energiegewahre Systeme umfassten. Mehr als die Hälfte seiner Zeit an der FAU war er zudem als Teilprojektleiter für den Sonderforschungsbereich/Transregio 89 „Invasive Computing“ (InvasIC) tätig, bevor das Projekt 2022 nach 12 Jahren seinen Abschluss fand. Mit weiteren Projekten im Bereich nichtflüchtiger Speicher (NEON und PAVE) sowie energieeffizienter vernetzter Systeme (ResPECT) ist er auch weiterhin in der Forschung aktiv.

Durch diese von ihm eingewobenen Drittmittelprojekte war auch eine gute personelle Besetzung der Lehrstuhls möglich, was sich auch auf die Lehre ausgewirkt hat: Neben Grundlagenveranstaltungen für Informatik sowie fachfremde Studiengänge, gab es eine Vielzahl von Wahlveranstaltungen, die einen vertieften Einblick in alle Forschungsgebiete des Lehrstuhls bieten. Gemein ist ihnen neben einer regelmäßigen Anpassung an die Stand der Kunst auch die Begleitung durch einen umfangreichen und anspruchsvollen Übungsbetrieb, in welchem Studierende individuell Rückmeldung zu ihrem Handwerk erhielten. Dass dieser Aufwand gewertschätzt wurde, zeigte sich auch in den Evaluationen, welche regelmäßig in den Bestenlisten der technischen Fakultät landeten. In Erinnerung bleiben dürfte den Studierenden auch das nach seinem Kürzel benannte wosch Glossar, in dem Fachbegriffe anhand ihrer deutschsprachigen Entsprechungen ausführlich erörtert werden und das eine gewisse Berühmtheit in der Studierendenschaft erlangt hat.

Unter seiner Ägide waren mehr als 70 wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl tätig, womit er auch einen beachtlichen akademischen Erbe mit Lehrstuhlinhabern an vielen Standorten (wie Bochum, Dortmund und Hannover) hinterlässt. Das zeigte sich auch am Freitag, dem 29. September, als viele seiner ehemaligen Doktoranden und Weggefährten zu seiner Verabschiedung an ihre Alma Mater zurückkehrten und in geselliger Runde mit ihm feierten.

Wir wünschen wosch alles Gute zum (formalen) Eintritt in seinen Ruhestand, wohl wissend, dass wir trotzdem auch weiterhin auf seine Unterstützung zählen können!