maRE
Migrationsgewahre Laufzeitumgebung für Echtzeit- Mehrkernsysteme
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektbeteiligte:
Projektstart: 11. August 2020
Akronym: maRE
Abstract:
Das Vorhaben entwickelt ein neuartiges Paradigma, um Prozessmigration in Mehrkern-Echtzeitsystemen zeitlich vorhersagbar zu gestalten. Kern des Ansatzes ist das Konzept der migrationsgewahren Laufzeitumgebung (migration-aware real-time executive), in welcher Migrationsentscheidungen anstatt auf globalen Lastparametern systematisch auf Grundlage von Hinweisen der unter (strikten) Echtzeitbedingungen ablaufenden Maschinenprogramme der Anwendungsebene getroffen werden. Diese sogenannten Migrationshinweise (migration hints) betreffen zeitliche und räumliche Aspekte von Echtzeitprozessen, sie markieren potentielle Migrationspunkte in dem betreffenden nichtsequentiellen (mehrfädigen) Maschinenprogramm. Sie befähigen das Betriebssystem Entscheidungen zu treffen, die sich möglichst günstig auf die Vorhersagbarkeit und Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems auswirken. Konkret nimmt das Vorhaben an, dass anwendungsspezifische Hinweise auf zulässige und besonders günstige Programmpunkte für die Migration eine aufwandsarme Möglichkeit darstellen, um bestehende Echtzeitsysteme und Techniken hinsichtlich Antwortzeit und Planbarkeit zu verbessern. Den Untersuchungsgegenstand stellen Mehrkern-Plattformen mit heterogenen Speicherarchitekturen dar. Im Fokus stehen die durch Migration verursachten Verwaltungsgemeinkosten, welche von Speicherort und Umfang der Migrationsdaten abhängig sind. Diese über die Ausführungszeit variierenden Kosten werden werkzeuggestützt durch Methoden der statischen Analyse zur Entwurfszeit ermittelt und zur Identifikation von Migrationspunkten mit gut vorhersagbaren Kosten genutzt. Ausgehend von existierenden Echtzeitbetriebssystemen entwickelt das Vorhaben migrationsgewahre Varianten, welche das Wissen über diese günstigen Migrationspunkte durch speziell angepasste Schnittstellen und automatisch präparierte Anwendungsprogramme in Form von Migrationshinweisen zur Verfügung gestellt bekommen, um somit zur Laufzeit möglichst positive Entscheidungen für das Gesamtsystem treffen zu können.